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E h r l i c h k e i t

Ein Traum

Zunächst :  Für den Inhalt des Traumes bin ich nicht verantwortlich - ich bestehe darauf - ,  allein Gugliermo, und wegen der Neben- und Auswirkungen auf  Geist,  Seele und Körper der Lesenden, des Lesenden befrage diese oder dieser vorher seinen Arzt oder Apotheker …  - oder später !

                                                                                                                                                                                                                   Wilhelm Gelhaus     

A l s o   :

Gugliermo   träumte, er habe viele, viele reiche, vermögende Menschen auf einer Versammlung gesehen, erlebt, wie sie sich in einer geheimen Sitzung mit dem Thema  Wirtschaft   befassten. Die Versammlung stand unter dem Leitwort    Ehrlich währt am längsten !    Mein Freund wußte nicht, ob sie dieses schon vorher erkannt hatten, dieses   Ehrlich währt am längsten,   oder ob sie auf der Versammlung diskutieren und gar feststellen wollten, daß   ehrlich am längsten währt .

Nun muß es nicht so sein, daß Reiche, Vermögende ihr Vermögen, ihren Reichtum nicht auch ehrlich erworben haben können, sich ehrlich erwerben lassen haben können,  das sagt ja keiner!  Nur irgendwie erschien    Gugliermo   die Wahl dieses Leitsatzes   verdächtig.  Allein  diesen  Leitsatz zu wählen, sagt doch etwas aus über die Ehrlichkeit der Anwesenden, dachte mein Freund.   Und  Anwesende  . . . , mein Gott, waren da viele Menschen anwesend.  Wie viele Reiche es doch gab in der Republik der Deutschen! Es wurden immer mehr im Verlaufe der Versammlung;  es wollten sich wohl Reiche zu Reiche  gesellen.  Nichts Neues, das war schon immer so! Ist ja auch nicht schlimm !

Und der Reichtum, der  da dahinter steckte!:    Millionen, Milliarden, gar Billionen, er war nicht abzuschätzen, vor allem nicht zu überschätzen! Nicht in DM, wie früher, sondern in Euro;   also   doppelter   Reichtum! Zum Teil war er gehortet, war in Grund und Boden, in Häusern, in Aktien, in Investment-, Immobilienfondsanteilen, in Schiffen, in Gold und sonstigen Metallen  usw.   im In- und Ausland angelegt. Der Reichtum bestand auch in immateriellen Werten, nämlich regelmäßigen Ansprüchen an Gemeinschaften.   Das ergaben erste Aufstellungen.

Was aber wollte man eigentlich, weswegen hatte man sich versammelt?   Ehrlich währt am längsten,   was sollte das?  War es nur ein vorgeschobener   Leitsatz, wollte man eigentlich etwas ganz anderes?

Diejenigen, die eingeladen hatten, forderten zunächst die Anwesenden auf, künftig wirklich   ehrlich    zu sein,    ehrlich    Steuern in der eigenen Republik zu zahlen, keine Schwarzgeschäfte mehr zu machen, Geld nicht nur ausländischer Steuersätze wegen im Ausland anzulegen.  Selbst, bitte schön, auf  Steuersparmöglichkeiten verzichten, die zwar von Staatswegen, also  gesetzlich erlaubt sind, dennoch und wirtschaftlich fürs eigene Land, selbst fürs Ausland keinen Sinn ergeben; man hatte dieses hier erkannt, die Regierung noch nicht.  Selbst für zu niedrig gehaltene Steuersätze - der Grund wird nachfolgend erläutert -  sollten    umgangen   werden,  indem  man   quasi Steuern zahlte und Spenden entrichtete – gar ohne Spendenquittungen; so die Empfehlung.  Was war eigentlich los?  Waren die   Anführer,   die zur Versammlung eingeladen hatten, von Gott und allen Geistern verlassen?   Waren sie noch bei Sinnen? Hatten Sie den Verstand verloren?   Was war das   hier mit    Ehrlich währt am längsten ?    Kaum einer verstand das alles, was vorgetragen wurde!  Es war schwer, den Anwesenden zu erklären, was man meinte, dachte und wollte.

Es wurde lange diskutiert, verschiedene Redner traten ans Pult, wollten ihre Gedanken zur Volkswirtschaftspolitik  darlegen. Es kam zu lautstarken Auseinandersetzungen, die Gedanken einiger waren eben so schwer zu verstehen, wohl einleuchtend, aber die Verwirklichung forderte von allen Opfer, finanzielle Opfer, Vermögensopfer, und die sollten auch noch zu  anschließenden Vorteilen der Anwesenden führen.     (Aha . . . . , anschließenden Vorteilen! Ehrlich währt am längsten!?)   Wirklich nicht leicht zu verstehen und doch so einfach:

Die Rädelsführer, die Ketzer im Bereich der   bisherigen  Wirtschaftspolitik gaben zu bedenken, redeten und faßten wie folgt zusammen: 

„Liebe Anwesende!  Die bisherigen Beschlüsse, Vorhaben, Maßnahmen der Regierung im Bereich der Wirtschaftspolitik mit ihrem  Sammelsurium an   Ideen haben uns aus der Wirtschaftstalfahrt nicht heraus geführt, die Vorschläge der Wirtschaftswaisen bringen nichts, Kommissionen kosten nur Geld, der Bürger hat aber nichts davon; im Gegenteil: der Durchschnittsbürger wird finanziell nur geschröpft, sein Geldbeutel wird immer leerer, seine Kaufkraft sinkt, er hat keine Kaufkraft mehr, überhaupt hat er keine Kraft mehr, keine Kraft, um den Regierenden und all denen von den Parteien, den Kommissionen, auch den Wirtschaftswaisen, die ihre Voraussagen  vierteljährlich berichtigen (müssen), noch zu trauen. Das was noch im Geldbeutel ist, wird für noch erwartete schlechtere Zeiten zurückgelegt. So, meine Damen und Herren, kann eine Wirtschaft nicht funktionieren. So wird immer alles noch schlimmer mit dem Wirtschaftswachstum, mit den Arbeitslosen, mit Staatsdefizit, mit den Finanznöten der Sozialinstitute, vor allem  mit dem Wertverlust unserer  Vermögen in Geld- und Sachwerten; ich verweise auf die vorangegangene Aufzählung! Ist das einsichtig? “

Alle sahen bedrückt aus, sahen die Nachbarin, den Nachbarn an, fragten sich, was meint die oder der wohl? Niemand   meinte  etwas dagegen ,  hier und da nickte eine, einer, bis alle nickten, dem Vortragenden ihre Zustimmung  durch leise Zurufe, Kopfnicken oder sonstwie kundtaten.  Wer sollte auch gegen diese Feststellungen etwas haben?  Es war so,  die Wirtschaftsdaten bestätigten diese Aussagen. Und: Man mußte erwarten - bei dieser Politik - , daß alles noch schlimmer kommen würde! Und dann noch größere Wertverluste an Vermögen der Vermögenden ! ?  Mein Gott, es war ja nicht auszudenken! Man hatte hart gearbeitet, auch   andere arbeiten lassen     für das eigene Vermögen  (!) ,  und nun das!  Einigen    nervlich nicht ganz stark Beseiteten   traten  die ersten kleinen Tränchen in die Augen!  Mußte der Redner auch wirklich alles so schwarz malen? Hätte er nicht noch etwas an Hoffnung lassen können? Er verneinte dieses auf Rückfrage und meinte, daß er Recht habe,  jeden Tag könne man seinen  Bericht in Zeitungen, in Rundfunk und Fernsehen wiederfinden.

Inzwischen traten noch mehr Menschen in den Versammlungsraum ein; es waren Menschen, die meinten reich zu sein, sie wollten dazu  gehören, wenn es um Aufbruch gehen sollte, wenn   durch das Land ein Ruck gehen   sollte, sie wollten nicht zurückstehen bei einem Neuanfang in der Wirtschaft, bei einer neuen Geisteshaltung im Land. Nur die wirklich Reichen wiesen sie zurück:   Das sei ja noch schöner ,  nicht reich sein und bei den Reichen dabei sein, zu ihnen gehören zu wollen, obwohl sie der Unterstützung bedürften, obwohl sie eben  Finanzspritzen nötig hätten, um zu Wirtschaftswachstum beitragen zu können. Schnell wurden sie hinauskomplementiert.   Und man war wieder unter sich – in einer angenehmen und feinen Gesellschaft!

„Nun aber, meine lieben Anwesenden!“ , fuhr der Redner fort,   (Ihr   Politik-Geschädigten   mochte er öffentlich nun doch noch nicht sagen!) „Ich habe eine Idee, viele Ideen, ich will sie Euch vortragen, ich will Euch Hoffnung machen, ich weiß, wie man Wirtschaftswachstum produziert, wie man die Arbeitslosen von der Straße bekommt, wie mehr Steuern fließen können, wie die Kassen der  Sozialbehörden gefüllt werden können. Vor allem: Wie Wertverluste an eigenem Vermögen vermieden, verhindert  werden können!“

Tränensäcke bekamen schon mal den Befehl, sich zu schließen, erste Befehle gingen an die Gesichtsmuskel der Anwesenden, den Gesichtern ein leichtes Lächeln aufzusetzen. Nervensträngen wurde verordnet, entspannt zu sein; ein zumindest inneres Schmunzeln brachten einige hervor.  Der Erlöser naht, man hatte  schon so ein   leises  Gefühl!

„Auch Sie, meine Damen und Herren, sind die Erlöser aus dem  Elend, nicht ich allein!“, betonte er.  „Sie können es schaffen, zu Helden der Nation zu werden. Sie haben es in der Hand, für Wirtschaftswachstum zu sorgen, damit sich selbst auch  Gutes zu tun, nämlich Ihren Vermögensverfall zu retten.“

Nun,   er   verstand es trefflich, die Anwesenden ab- und dann wieder aufzubauen, sie wieder einigermaßen ins seelische Gleichgewicht zu bringen. Muß man sagen! Sie tauten schon etwas wieder auf.

„Wie aber muß alles vonstatten gehen, welche Wege sind zu gehen, was muß getan werden, und vor allem:  wo  ist der Haken in der Sache ?  Ich will es Ihnen sagen: 

Sofern Sie mich letztlich beauftragen, werde ich dem Kanzler, Herrn Schredder, dem Finanzminister, Herrn Eichhorn, dem Wirtschaftsminister, Herrn Klammerer, den Parteienvertretern der  Sozialisten, der Christen, der Greenhorns sowie denen der  Freidenker, auch den Vertretern der Partei   Pakt der Selbsterlöser (PDS)  folgenden Vorschlag unterbreiten, ihnen vortragen:

Wir,  die eigentlichen Träger der Republik - was wäre   sie  ohne unser Vermögen im In-, ja selbst im Ausland? - , schlagen Ihnen (den eben Genannten)  vor, daß wir höhere Steuern - Erbschafts-, Vermögens-, Einkommens- und Körperschaftssteuern  - zahlen, wir künftig unser Vermögen nicht niedrigerer Steuersätze wegen im Ausland anlegen, keine Schwarzarbeit mehr  zulassen, keine wirtschaftlich unsinnigen   Steuersparmodelle   mehr zeichnen, ja, und wenn Sie unsere Vorschläge ablehnen, werden wir selbst tätig werden, indem wir unsere zugesagten Geldleistungen in Form von Spenden - ob mit oder ohne Quittungen – an bestimmte Gruppen unseres Landes verteilen. Das alles aber nur, Ihr qualifizierten Regierenden, dieses ist unbedingte Voraussetzung, wenn Sie dieses Geld einsetzen für mehr Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, und zwar so, daß in einem langjährigen Programm nur die Bundesbürgerin und der Bundesbürger Finanzmittel bekommen, die oder der dieses Geld auch zum Kauf von Waren und Dienstleistungen einsetz/en; so etwas nennt man   direkte Nachfragestärkung;   im Gegensatz dazu: indirekte  Nachfragestärkung. (Vorgezogene Steuerreform; so ein Unsinn in dieser Zeit! Ohne Wirkung verpufft!) Vielfältige Möglichkeiten ergeben sich für eine direkte Nachfragemehrung. Voraussetzung für die   Geldher- und -vergabe   ist weiterhin, daß die Bürger/innen jeweils zunehmend Eigenanteile zum Konsum hinzusteuern und daß bei Fließen von Steuern und Sozialabgaben Schulden abgebaut werden, dann auch nach und nach Steuern und Sozialabgabesätze gesenkt werden, damit Personalnebenkosten gesenkt werden - nur dann können sie gesenkt werden! - ,  Steuer- und andere Reformen durchgeführt werden, wieder 40-Stunden-Arbeitswochen eingeführt werden (Firma Siemens läßt grüßen! Keine Arbeitsplätzeverlagerung ins Ausland!), Frühverrentungen, Vorruhestandsregelungen  abgeschafft werden, um auch damit Personalnebenkosten zu senken (Forderungen auch  von Bundeskanzler a. D. H. Schmidt),  investiert wird in Bildung, Kultur, um nach  Diagnose der Wirtschaftsabläufe und Therapie der Wirtschaft der Republik  schon   prophylaktisch Konjunkturtalfahrten entgegen zu wirken.

(Aber von Gugliermo nebenbei gesagt: „Ich, Gugliermo, wünsche jedem Deutschen eine Frühverrentung, Vorruhestandsregelungen, wöchentlich die geringsten Arbeitszeiten usw.  bei besten Gehältern und Löhnen, bestimmt   denen,    die diese  Philosophiererei  als erste aufnehmen   können!  Ich sehe die Vorgänge   volkswirtschaftlich    und möchte  nur, daß letztlich auch alle auf Dauer von einer vernünftigen Wirtschaftspolitik profitieren. Alle, damit auch Vermögende, denn   die  erleiden im Moment die größten Verluste (Wertverluste bei Vermögensgütern);  natürlich können diese sich die Verluste auch erlauben! Dennoch!!)

Solche Programme müssen nicht statisch, nicht unabänderbar, sondern  dynamisch gehandhabt werden; sie müssen jeweils an gesellschaftliche, weltwirtschaftliche Gegebenheiten angepaßt werden.  Niemals kann ein Programm, eine Maßnahme, als Beispiel eine Steuerreform, ein Allheilmittel sein, um wirtschaftlichen Wohlstand zu erreichen.  Eine Wirtschaft muß geführt werden, ständig, dabei müssen die wirtschaftspolitischen Ziele (geringe Arbeitslosigkeit, niedrige Preisstabilität, ausgeglichene Staatshaushalte usw.)  immer beachtet werden, immer – so gut es geht! – in Einklang gebracht werden, wobei    Prioritäten zu setzen sind.

Und wir sind  ehrlich,   Herr Kanzler, Herr Finanzminister, Herr Wirtschaftsminister, wir erhoffen uns auch Vorteile davon, von unserer Großzügigkeit:   bei Wirtschaftswachstum wächst wieder unser Vermögen, Grundstückswerte, Aktien und Investmentanteile schnellen in die Höhe, Geld fließt aus dem  Ausland in unser Land zurück, eben weil es hier Wertzuwachs hat, hier fühlt sich dann unser Vermögen wohl! (Alles, was wächst, fühlt sich wohl!) Wegen höherer Zinsen würde das Geld hier angelegt; höhere Zinsen deshalb, weil die Bundesbank schon wegen  überschäumender Konjunktur die Diskont-  und damit Zinssätze hochhalten müßte.  Die Umsätze in unseren Unternehmen steigen, Gewinne – und sie sind doch nötig! – stehen dann positiv im Verhältnis zu Umsatz und Kapital, damit steigen wieder Steuern, Sozialabgaben usw.

Nicht durch Steuergeschenke können Sie unser Geld zurückholen. Sie haben sich geirrt, geben Sie es doch zu; wie so oft schon.  Geld ist auch erforderlich, um eine Wirtschaft anzukurbeln, mehr aber noch die richtige Einstellung zu wirtschaftlichen Abläufen, zu wirtschaftlichen Kreisläufen.   Nötig sind eine zutreffende   Diagnose   des Wirtschaftsgeschehens,  eine     angemessene,      richtige  Therapie      des    Patienten Wirtschaft      und zur  Vorbeugung von   Volkswirtschaftskrankheiten   prophylaktische    Maßnahmen.   Ein   rechter Geist  macht mehr aus  Geld und Gut    als    Geld und Gut allein!

Der Wertzuwachs, Steigerungen bei Umsatz und Gewinn machen  ein Vielfaches von dem aus, was wir Ihnen in Form von zunächst erhöhten Steuern - indirekt gar Spenden - geben. Wir haben das jetzt eingesehen. Sie hätten es uns schon längst erklären können und müssen.     Aber Sie sind wohl nicht aus der Wirtschaft!     Oder?

Wir meinen  Ehrlich währt am längsten   !  Das haben wir erkannt, und Sie sollten dieses auch erkennen und den Bürgerinnen und Bürgern nicht immer wieder unhaltbare Versprechen geben!“

Wie bei allen Versammlungen waren einige der Anwesenden bei dem langen Vortrag eingeschlafen. Andere waren hin- und hergerissen: zunächst Geld geben, höhere Steuern zahlen, gegebenenfalls sogar spenden, und von dem selbst und     von anderen für einen selbst     erarbeiteten Geld und Gut abgeben, der eigenen Vorteile wegen ? !  Das mußte erst  einmal verdaut werden. Ohne dem wär`s   natürlich schöner gewesen – so ganz einfach Wertzuwachs!        Aber einleuchtend war das schon, dieses Programm!  Was hatte man auch für eine Wahl? Bei dieser, der jetzigen  Politik das   schöne   Vermögen    wegschwimmen   sehen! Man mußte wohl wieder oder noch mehr Unternehmer werden, um den nicht intakten Wirtschaftskreislauf   zu   heilen. Man mußte wohl   brachliegendes   Vermögen zum Teil aktivieren, um, ja um noch mehr brachliegendes Vermögen zu bekommen.  Die Vordenker,  Erdenker dieses Programms waren schon Schlitzohren. Und     Ehrlich währt am längsten ?   Eigentlich stimmt es schon, dieses  Ehrlich währt am längsten !   Wenn man alles bedenkt !  Aber   Ehrlichkeit der eigenen Vorteil wegen , das behagte manchem doch nicht so. Aber, was sollte es, man hatte wirklich keine Wahl!   Wie man das wohl im Himmel sehen würde, dieses mit der Ehrlichkeit, der eigenen Vorteile wegen ?  Doch,   das war ja noch lang`  hin

Die Versammlung wählte Vertreter, die den Regierenden das Programm vorgetragen sollten.  Die Regierenden gewährten Einlaß, und siehe da, die Regierenden zeigten sich einsichtig, übernahmen das Programm sofort, machten es zu ihrem eigenen, wie sie  sich schon oft Programme und Vorschläge anderer Personen und Kommissionen – allerdings zum Nachteil der Bevölkerung - zu eigen gemacht hatten.

Oh,  Wunder, das Land blühte auf;  blühende Landschaften überall, sogar in den Neuen Bundesländern.  Es war ein Lust zu leben, auch in Ludwigslust – sowieso,  aber jetzt doch noch lieber! Mein Gott, war das ein schöner Traum!  Eine Wirtschaftspolitik zum Wohle aller. Wann hatte es das schon gegeben? Wie lange hatten schon Bürgerinnen und Bürger darauf gewartet.  Und:  Andere Ländern beobachteten  dieses  Deutschland, wollten wissen, wie man das gemacht habe.  Sie    kopierten alles    und siehe da, auch dort nur zufriedene Gesichter bei Regierenden und Regierten!

Welch ein schöner Traum von Gugliermo! 

Nur eines paßte ihm nicht:  Es wurde die Partei bei der nächsten Wahl zum Regieren  wieder gewählt, die Partei, der er eigentlich  nicht angehörte.   Man schimpfte ihn von gewissen Seiten schon einen Verräter, aber bei einer Volksabstimmung über seine Zukunft, über sein Verhalten war man mehrheitlich, höchst mehrheitlich auf seiner Seite. Das akzeptierten auch die von   gewissen anderen Seiten, sie verziehen ihm!  Sie wollen ja   ehrlich   sein.  Auch sie hatten erkannt    Ehrlich währt  am längsten ! 

So schlief   Gugliermo   ruhig weiter,  er wurde richtig gelassen, er spürte eine große Gelassenheit; so hatte die  Ehrlichkeit   anderer - auch die seiner selbst ? ! -  für ihn zu Gelassenheit geführt.  Hatte sie auch zu Gelassenheit anderer geführt - hier auf Erden und    später    im Himmel - , hatten sie die Gelassenheit entdeckt, indem sie nun, nachdem sie erkannt hatten, daß   Ehrlichkeit  doch am längsten  währt

Nun, hier auf Erden, das wußte er nicht, wird er auch wohl nie erfahren, aber im Himmel . . .

Gugliermo   schlief und schlief, träumte und träumte von diesem wunderschönen Land   mit den blühenden Landschaften.    Es nahm kein Ende mit Wirtschaftswachstum und all seinen für Land und Leute angenehmen Folgen -  dank einer dynamisch, nicht statisch - das zeigte sich als sehr wichtig! - betriebenen Wirtschaftspolitik. Er sah, wie Nachbarländer auch ins Blühen kamen.

Er sah aber auch, wie einige von den Reichen und den Nichtreichen dieses Landes    das Zeitliche segnen   mußten – auch das ist menschlich, gehört zum Menschsein dazu. Es ist nicht zu begreifen, aber hier auf Erden werden wir`s auch wohl nicht begreifen, nicht in alle Ewigkeit.  Eines glauben wir, es ist wirklich glaubhaft, nach dem   Dahingehen   wird`s was geben, aber   was  , das wissen wir wiederum nicht, werden wir auch nie wissen – auch nicht die Vertreter von Religionen aller Arten und Schattierungen. Nennen wir`s  Himmel, das was es geben wird – ein noch   schöneres Land .

In diesen Himmel kamen nun immer mehr Wesen aus dem blühenden Land, aus den blühenden Ländern an.  Er sah auch die, die reich sein wollten, aber nicht reich gewesen waren, auch  die Reichen und Vermögenden, die auf Erden schon - Gott, sei Dank! -  erkannt hatten, daß   Ehrlichkeit am längsten wirkt.   Das    brachte natürlich Vorteile mit sich,   hier oben in dem    noch schöneren Land.  

Petrus und Paulus, die Geschäftsführer des Himmels, denen die Abteilungen   Himmel - Fegefeuer - Hölle   unterstanden, ließen sie durch ihre Pförtner in die   Halle des Wartens    ein.  Manche wurden einzeln   abgefertigt   ,  sie mußten in  die Eingänge    I  für Himmel ,   II für Fegefeuer   und   III für Hölle    eingehen.  Andere wurden gruppenweise nach ihrem Erdenleben bewertet und zu den Eingängen verwiesen.  Gugliermo interessierte sich aber am meisten für die Reichen des schönsten Landes auf Erden, die so viel Gutes getan hatten und das Erdenland zum Blühen gebracht hatten. Für sie wurde ein   Extra-Ausschuss  , eine   besondere Kommission gebildet - auch das kannte man im Himmel -, denn es war schwer, sie zu beurteilen, wenn es auch zunächst so aussah als sei die Bewertung ihrer Seelen sehr leicht. Petrus und Paules übernahmen in diesem schweren  Fall den gemeinsamen Vorsitz. Die Aufsicht über diese Beiden, die auf Erden nach dem Scheiden von Jesus auch schon miteinander über    richtige Wege    gestritten hatten, übernahm der   HERR   selbst.  Er behielt sich das letzte Wort vor.

Sie, die Seelen der Reichen wurden in Gruppen eingeteilt:  Eine Gruppe   enthielt   diejenigen, die schon immer erkannt hatten, daß   ehrlich sein am längsten wirkt.     Wenn sie dann auch noch einfach, bescheiden gelebt hatten und gegenüber  jederfrau  und jedermann gut gewesen waren, gottesfürchtig gewesen waren, immer Gesetze beachtet und auf ihre Innere Stimme gehört hatten, auch vernünftig gewesen waren, dann ging`s ab in den   Eingang   I  für Himmel.

Allein die   Bewertung    der Gruppe   I   war schon nicht leicht; schnell konnte eine Seele  durchrutschen - sie sind nicht so körperlich greifbar - ,  auf die die genannten Kriterien nicht zutraf.   Dann mußte man mit Kritik, Klagen, Widersprüche, eben mit langen Verfahren rechnen, um die   Sache ins Lot zu bringen.   Ach ja und eben, der   LOT  aus dem Alten Testament   war  Vorbild für die Beurteilenden zur Aburteilung dieser der Gruppe I.

Um so schwieriger war die Beurteilung der Seelen in  der Gruppe  II :   dort hielten sich die Seelen der Reichen auf, die, nachdem sie erkannt hatten, daß Ehrlichkeit am längsten wärt, auch ehrlich gewesen waren. Sie hatten dieses aber erkannt, als sie auch erkannt hatten, daß sie dadurch die größten wirtschaftlichen Vorteile haben würden.  Und  das wog schon  schwer:  sie mußten warten.  In den Himmel   hineinfliegen   konnten die, also   Eingang  I   benutzen konnten die, die ohne Rücksicht auf positive Folgen ihrer Ehrlichkeit ehrlich gewesen waren. Sie wurden der Gruppe  I  zugeteilt, wenn sie auch die  anderen  Erden-Gut-Lebens-Kriterien  erfüllt hatten.  Zwar hatten sie nicht immer   dem Grundsatz der Ehrlichkeit gefrönt, doch irgendwann im Verlaufe der Kommissionssitzungen entschied man sich für   den Grundsatz   Gnade vor Recht .   Denn   Gnade vor Recht,   überhaupt     Gnade,    Barmherzigkeit, Berufung    wird im Himmel sehr groß geschrieben. 

(Paulus erwähnte einmal, er hatte Gugliermo zur Seite genommen, daß er sich das   auch mehr auf der Erde wünschen würde, die Beachtung dieser Grundsätze. Die Kirche solle eine Gemeinschaft von Friedvollen sein, ihre Politik solle sich an moralischen Grundsätzen ausrichten,  jetzt jedenfalls - die Menschheit lebe doch nicht mehr  im  Busch ! - , sie solle eine Gemeinschaft sein, die nicht von oben dirigiert werden müsse, sondern man solle darauf vertrauen, daß Menschen aller Religionen, Rassen, ob reich oder arm, oder/und wie man sie auch immer einteilen könne,  mit der Gnade, Barmherzigkeit und Berufung Gottes – auch - zu kirchlichen, religiösen Ämtern rechnen könnten, ob studiert oder nicht, ob verheiratet oder nicht - man möge seinen Brief an  Timotheus, Verse 3.1 bis  3.7 lesen - , ob Frauen oder Männer,  sie seien alle gleich in der und durch die Gnade, Barmherzigkeit und Berufung Gottes.  Nur  der Petrus sei anderer Meinung,   der beharre immer noch  auf   seinen Felsen ,  da sitze der immer noch drauf. Man könne nichts machen! Jedenfalls, was das Dirigieren von oben nach unten  betreffe!   Wie schön wäre  eine   Vielfalt in Einem ,   dabei einen     inneren wahren Kern    nicht vergessend. Nun, ja  . . . .  , so   Paulus   seufzend   zu   Gugliermo. Er solle diese Mitteilungen für sich behalten.)

Dann kamen die Seelen von Menschen, die auch erkannt hatten, daß   Ehrlichkeit am längsten wärt, aber eben der eigenen Vorteile wegen, dann aber doch noch ab und zu unehrlich gewesen waren.     Das wog natürlich noch schwerer!    Wie sollte man sich verhalten. Gnade hin , Gnade her, Barmherzigkeit ja oder nein, von Berufung zu irgendwelchen himmlischen Ämtern später ganz zu schweigen.  Das   Konsistorium   trat zusammen und entschied:  Diese Seelen  bekommen    1 Jahr Sorgen ,   danach   1 Jahr  Mühen   und   anschließend noch  1 Jahr Sehen    und dann wurde je nach Andrang der Seelen eine Wartezeit angehängt.  

Nun Muss man wissen, daß dieses  Bekommen   schon Gnade an sich bedeutete, denn was ist ein Jahr im Verhältnis zur Ewigkeit, nicht einmal eine Sekunde eines Jahres; das Jahr ist begrenzt, die Ewigkeit nicht.

1 Jahr Sorgen    bedeutet, daß die so   beschiedene Seele   in einen Zustand versetzt wird, als lebe sie auf Erden und sie sich dauernd Sorgen machen muß  um das tägliche Brot, um  angemessene Wohnung, um   ein Leben befriedigende   Arbeit.

1 Jahr  Mühen    bedeutet, daß die so beschiedene Seele  in einen Zustand versetzt wird, als lebe sie auf Erden und sie  arbeiten muß wie Leute am Fließband, als Maurer bei starker  Sonne, Regen oder Wind oder ähnlich.  Es reicht dann  gerade zu einem Leben für Essen, Kleidung, Wohnung auf unterstem Niveau.

1 Jahr  Sehen   bedeutet, daß die so beschiedene Seele noch ein 1 Jahr in einen Zustand versetzt wird, als wäre sie schon im Himmel, aber nur in Vorräumen, und sie muß sehen – der besonderen Läuterung wegen! - , wie viele Menschen tatsächlich ein Leben lang Sorgen haben und sich schwer abmühen müssen, um überhaupt so  zu leben als hätten sie   ein Leben lang    Sorgen, Mühen  und Sehen   verordnet bekommen.

Gugliermo sah, wie viele Seelen diese drei Jahre überstanden hatten und nun geläutert um Einlass in den Himmel baten;   vorher hatten sie auf Einlaß bestanden! Man stelle sich mal vor!  Nun, diese Bitte war jetzt rechtens, sie hatten alles überstanden, waren geläutert, hatten jetzt wirklich eingesehen, daß Ehrlichkeit schon immer am längsten währte ,  nur, ja, im Himmel war man jetzt dabei, Reformen durchzuführen, zwar nicht diejenigen der Erde, hier ging es gerechter zu,  hier trugen die   Himmel-Reichsten , die Seligen und Heiligen , die meisten Lasten; wiewohl man gar nicht von Lasten sprechen konnte, denn die Reichsten hier im Himmel  machten das   mit links,    nämlich die Folgen der Reformen tragen. Hier waren das     keine   Schlappis!    (Auf Erden hätte das genau so gehen können, wie man gesehen hat – vorne!) Auch hier war das so: durch das Tragen der Folgen der Reformen erwarben sich die Reichsten hier noch mehr Seligkeit bis hin zu noch mehr Heiligkeit.

- Zwischendurch:        Ein Teil der Reformen war darauf gerichtet,   die   Himmelsunternehmen   Fegefeuer   und   Hölle   völlig abzuschaffen;  sie waren schon lange nicht mehr in Betrieb. (Waren sie eventuell sogar eine Erfindung der Menschen da unten?!)  Die Hallen von Fegefeuer und Hölle sollten  völlig eingemauert werden, so es   diese Himmelsabteilungen wirklich geben würde - man wußte es schon nicht mehr genau ~ , solange waren sie nicht mehr benutzt worden  -, damit nicht schädliche Dämpfe austräten, die auch Menschenseelen und das Himmelspersonal sowieso hätten schädigen können. -

Eines aber war hier nicht anders: es dauerte seine Zeit, die Durchführung von Reformen, deshalb mußten die Geläuterten immer wieder nachfragen, ob es denn nun so weit sei. Für diese Nachfragen wurden extra Räume eingerichtet, sogenannte   Himmelseinlasspraxen , und jede Nachfrage kostete, wenn man nicht warten wollte, 10 Euro Praxisgebühr. (Man hat auch im Himmel den Euro als Währung übernommen - statt Dollar; der Euro  erscheint die sicherste Währung zu sein - in alle Ewigkeit!)    Eine Menge Begierige  fragten so oft, daß sie letztlich keine Euro  mehr hatten; sie erfuhren noch einmal, was es heißt, Geduld zu haben, wenn es um himmlischen Wohlstand geht. (Auf Erden hatten nur andere diese Geduld aufbringen müssen.)

Dann kam aber der Moment  . . .  , sie fanden Einlaß, ihnen ging ein Licht auf, das   ewige  Licht ,  sie waren mit Menschen aller Religionen, Rassen, Farben, mit Reichen und Nichtreichen zusammen, um auch mit den Letztgenannten in himmlischen Frieden zu leben.

Eine Gruppe aber fehlte noch, die warteten auch noch auf Einlaß, man hatte sie ganz und gar vergessen; es waren diejenigen, die bei der Versammlung der Reichen auf Erden mit dabei sein wollten, obwohl sie gar nicht die Mittel dafür gehabt hatten, um mit zu Aufbruch und Wachstum beizutragen; sie waren – wie bekannt -  aber abgewiesen worden.  Der  HERR  ermahnte  Paulus,  der für diese Gruppe zuständig war, der eigentlich immer noch gerne bei den Reichen war, wie schon auf Erden; der   HERR   betätigte einen Knopf und eine   Himmels-Anlage   ließ dreimal einen Hahn krähen;  da erkannte der   Paulus     sein Vergessen, dachte an das    Geschehen des  Petrus  auf Erden,    öffnete schnell die Himmelspforten für die Vergessenen.  Die Reichen auf Erden erkannten sie wieder und in ihrem geläuterten Zustand waren sie auch mit   denen da     ein Herz und eine Seele !

Und die Reichen, die sich ob der wirtschaftlichen Lage im Lande gar keine Gedanken gemacht hatten, was war mit denen? Und denen, die auf Erden reich gewesen waren und nicht an der Versammlung der Reichen teilgenommen hatten?  Auf   Nachfrage erfuhr   Gugliermo,    daß diese Menschenseelen   viele, viele, viele    Jahre    Sorgen - Mühen – Sehen   bekommen haben.   Da waren die auch gut mit bedient!   Vor allem wenn man bedenkt, daß – im Sinne dieser Reichen  Gott sei Dank!  -  Fegefeuer und Hölle aufgelöst werden sollten bzw. schon lange nicht  mehr in Betrieb waren.  Wehe denen ansonsten! :  Immer ~ nimmer,  immer ~ nimmer , immer ~ nimmer    wäre die Folge gewesen!

Und was war mit   Gugliermo   selbst?   Er hatte  nicht nachgedacht, wie das ist mit   Ehrlich währt am längsten   , er war bei der   Reichen-Versammlung  nicht dabei gewesen,  aber er zahlte - in seiner Meinung nach angemessener Höhe - regelmäßig Abgaben - wie immer man diese auch nennen mußte; das war ihm egal - ,  schon viel länger als es die Sendung   Gute Zeiten – Schlechte auf RTL   gibt, nämlich auch in   guten Zeiten und in schlechten Zeiten.   Aus Liebe, aus Liebe zu anderen Menschen!     Ach ja,   die Liebe   . . . ,  die ist ja auch noch da!    Und   und   aber  wenn   die   vorliegt, die Liebe, dann ist weiteres Nachdenken überflüssig, nicht mehr notwendig. Liebe, von der schon jemand vor 2000 Jahren sprach, schließt   alles   ein !   ~

Mein Gott, war das schön . . . . .   , dieser Traum ! Gott sei Dank beschreibbar! Der Welt hätte etwas gefehlt , wenn dieser Traum nicht geträumt worden wäre, immer wieder.  Es würde viel weniger fehlen, wenn dieser Traum Wirklichkeit werden würde!   Dann könnten die  Menschen   gelassener    leben und sein.  Mit der Verwirklichung dieses Traumes würde die    Entdeckung der Gelassenheit   wesentlich  schneller   vorangehen.    ~

Gugliermo wachte auf, war noch ganz benommen vom vielen Träumen;  auch Träumen ist manchmal nicht leicht. Er sah sich in der Wirklichkeit wieder, sah seine Umgebung, seine Umwelt, blieb noch eine Weile liegen und dachte nach   . . . .   .    Der  Traum  und  die Wirklichkeit, wie waren sie doch so unterschiedlich!     Würde alles nur ein Traum bleiben?

Das Radio sprang an, verfehlte zwar sein Ziel, weil Gugliermo schon wach war, aber er hörte im Radio  Kanzler Schredder    alles durcheinander reden, damit machte er alles wirtschaftlich Vernünftige noch mehr kaputt; er hörte den   Finanzminister Eichhorn,   der immer noch nur auf Sparen bedacht war, dabei immer mehr Schulden machen mußte, zwangsweise damit erkennen mußte, daß Nachfragemehrung Wirtschaftswachstum bringt; er hörte den Wirtschaftsminister Klammerer, der sich noch an alte  Ideen und an Verlautbarungen der Waisen klammerte;  die Partei  der  Greenhorns   ließ verlauten, daß alles im   Grünen Bereich   sei.  Und die Mitglieder von den Parteien der Christen, Sozialisten, der   Selbsterlöser,   der Kirchen redeten derart durcheinander, aber irgendwie alle gleich, so daß es zum Himmel schrie ! Na ja, sie hatten die Prozedur, den Durchgang durchs    Nadelöhr ,  um in den Himmel zu kommen, noch vor sich. 

Gugliermo aber war traurig, tief traurig ob dieser Gedanken-, Ideen- und Sprachenvielfalt; der   Turmbau zu Babel    ließ grüßen!  

War     s i e      gerade die    Strafe des Himmels ,    ob des großen Reichtums,  des nicht erkannten Reichtums der Deutschen ,    diese       große   Ideen,-   Gedanken-   und    Sprachenvielfalt?

Gugliermo kam es so vor!    Er mochte das alles nicht mehr hören, er ließ das Radio schweigen, stellte den CD-Player an, und  unausgewählt  ertönte von     Josef Schmidt,    diesem Tenor vergangener Zeiten,     

Allmächtiger Vater,  blick herab, hör mich im Staube zu dir flehn! . . . du liehest mir erhabne Eigenschaft: zu hellen den, der niedrig denkt, . . . Mein Gott, der hohe Kraft mir gab, erhöre mein tief inbrünstig Flehn!      

Erhört hat   er   Gugliermo     noch nicht.  Aber die Musik, der Gesang von   Josef Schmidt, diesem leidvoll und nicht reich Gestorbenen,  machte ihn gelassen, führte ihn zu größter Gelassenheit!     

Gugliermo hatte nicht vor, diesen Traum    unter die Leute zu bringen .   Ihn bangte, er könne es   mit den Reichen zu tun bekommen .  Warum eigentlich?  Und obwohl für den Inhalt eines Traumes ist man doch nicht verantwortlich. Was kann man dafür, für das was man  träumt?  Aber dennoch:   Ehrlich sein?   (Nur) In   Vorleistung     treten – die Reichen, Vermögenden? !  War das nicht zuviel an Forderungen?

Und    ehrlich  gesagt ,  mir wird auch angst und bange , allein deswegen weil ich den Traum hiermit    an die Frau und an den Mann bringe !   Oder?   (Hoffentlich in verständlichen Worten und Sätzen!)    Also:  Bitte Gnade, Gnade, Gnade auch für mich!    Schon hier, da  ich  noch nicht im Himmel bin! 

Und  wenn`s der    HERR   nicht für richtig hält, dieses    Breittreten  des    Traumes,  ich nicht  dazu    berufen     bin,  ihn   auszustreun   ,    dann  bitte  ich  ihn  schon  jetzt   für    s p ä t e r    um   Gnade und Barmherzigkeit ! 

Ich,   der    A u f s c h r e i b e r 

                             -  hoffentlich nicht   A u f s c h n e i d e r ;

                                                         solche   mag man im Himmel auch nicht!  -

Wilhelm Gelhaus